Ein-Euro-Münzen

Sozialstaat explodiert?

Aktuelle öffentliche Debatten vermitteln häufig den Eindruck, in Deutschland seien die Sozialausgaben in den vergangenen Jahren explodiert und der Staat über alle Maße aufgebläht worden. Ein genauer Blick auf die Statistiken – auch im internationalen Vergleich – zeigt: Dieser Eindruck ist von Fakten nicht gedeckt. Der deutsche Staat ist weder übermäßig groß, noch sind seine Ausgaben in den vergangenen zwei Jahrzehnten auffällig gewachsen.

OECD-Zahlen ausgewertet

Für die Hans-Böckler-Stiftung haben Katja Rietzler und Sebastian Dullien Statistiken der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) der letzten 20 Jahre ausgewertet. Danach liegt Deutschland sowohl bei den Sozialausgaben als auch bei den Steigerungen der Sozialausgaben im mittleren bis unteren Bereich aller OECD-Länder.

Wachstum unauffällig

Untersucht wurden beispielsweise das preisbereinigte Wachstum, das Wachstum relativ zur Wirtschaftsleistung oder relativ zu den Ausgaben in anderen, vergleichbaren Staaten. Dabei stellte sich heraus, dass das Wachstum der realen öffentlichen Sozialausgaben in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren unauffällig ist – im Vergleich zu anderen OECD-Ländern sind die Sozialausgaben hierzulande besonders schwach gewachsen.

Staatsquote

Auch bei der Staatsquote, also den gesamten staatlichen Ausgaben einschließlich der Sozialausgaben, ist im westeuropäischen Vergleich bis 2023 keine Auffälligkeit für Deutschland festzustellen.

Alle Vergleichszahlen und Grafiken der Auswertung kann man auf der Homepage des Institus für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler Stiftung nachlesen.

Quelle: IMK, wikipedia

Abbildung: pixabay.com münzen.jpg