Pflegerin hilft altem Mann aus dem Bett

Pflegemindestlöhne

Am 28. Januar 2020 hat sich die Pflegekommission auf höhere Mindestlöhne für Beschäftigte in der Altenpflege geeinigt. Am 22.April erschien im Bundesanzeiger die Vierte Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen für die Pflegebranche.

schrittweise Steigerung

Für Pflegehilfskräfte steigen die Mindestlöhne ab 1. Mai 2020 bis zum 1. April 2022 in vier Schritten auf bundesweit 12,55 Euro pro Stunde. Für qualifizierte Hilfskräfte mit einjähriger Ausbildung gilt ab 1. April 2021 ein Mindestlohn von 12,50 Euro (im Westen) oder 12,20 Euro (im Osten). Ab 1. April 2022 sind es dann in Ost und West 13,20 Euro. Pflegefachkräfte mit dreijähriger Ausbildung erhalten ab dem 1. Juli 2021 bundesweit mindestens 15 Euro pro Stunde, am 1. April 2022 steigt der Mindestlohn auf 15,40 Euro.

mehr Urlaub

Zusätzlich zum gesetzlichen Urlaubsanspruch wird es für alle Beschäftigte in der Pflege weitere bezahlte Urlaubstage geben:

  • bei Beschäftigten mit einer Fünf-Tage-Woche für das Jahr 2020 fünf Tage.
  • Für die Jahre 2021 und 2022 wird der Anspruch auf jeweils sechs zusätzliche Tage steigen.

Die geplanten Erhöhungsschritte im Einzelnen:

Für Pflegehilfskräfte

alte Bundesländer neue Bundesländer
Höhe Steigerung Höhe Steigerung
ab 01.05.2020* 11,35 € 10,85 €
ab 01.07.2020 11,60 € 2,20 % 11,20 € 3,23 %
ab 01.04.2021 11,80 € 1,72 % 11,50 € 2,68 %
ab 01.09.2021 12,00 € 1,69 % 12,00 € 4,35 %
ab 01.04.2022 12,55 € 4,58 % 12,55 € 4,58 %

*Fortschreibung des zurzeit gültigen Pflegemindestlohns nach der Verordnung

Für qualifizierte Pflegehilfskräfte (Pflegekräfte mit einer mindestens 1-jährigen Ausbildung und einer entsprechenden Tätigkeit)

alte Bundesländer neue Bundesländer
Höhe Steigerung Höhe Steigerung
ab 01.04.2021 12,50 € 12,20 €
ab 01.09.2021 12,50 € 12,50 € 2,46 %
ab 01.04.2022 13,20 € 5,60 % 13,20 € 5,60 %

Für Pflegefachkräfte

alte Bundesländer neue Bundesländer
Höhe Steigerung Höhe Steigerung
ab 01.07.2021 15,00 € 15,00 €
ab 01.04.2022 15,40 € 2,67 % 15,40 € 2,67 %

Gerade jetzt in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie systemrelevant gerade die Pflegeberufe sind. Trotz der neuen Mindestlohnverordnung sind Pflegekräfte weiterhin extrem unterbezahlt. Da hilft auch wenig die jetzt beschlossene einmalige Corona-Prämie von 1.500 Euro.

Quelle: BMAS

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