Mit dem Sozialbudget 2023 liefert das BMAS turnusgemäß einen umfassenden Überblick über das Leistungsspektrum und die Finanzierung der sozialen Sicherung in Deutschland: Nach vorläufigen Ergebnissen wurden im Jahr 2023 insgesamt rd. 1.249 Mrd. Euro für soziale Leistungen ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 5,2 Prozent, der deutlich hinter dem nominalen Wirtschaftswachstum mit einem Plus von 6,3 Prozent zurückblieb. Das Verhältnis von Sozialleistungen zum Bruttoinlandsprodukt – die Sozialleistungsquote – fällt deshalb mit 30,3 Prozent erneut niedriger aus als in den Vorjahren, die krisenbedingt höhere Werte aufweisen.
Sozialleistungsquote gesunken
Nach diesen Zahlen wird deutlich, dass es keineswegs zutrifft, dass der Sozialstaat immer umfassender wird. Die Sozialleistungen steigen keineswegs weiter an, sondern sinken in Relation zum Reichtum des Landes seit einem Höchststand infolge der Corona-Krise (2020: 32,8 Prozent) wieder auf das Vor-Corona-Niveau. In dem Jahrzehnt davor lag die Sozialleistungsquote relativ stabil zwischen 29 und 30 Prozent des BIP. Mehr dazu auch in unserem Beitrag vom Februar 2024.
Hauptergebnisse 2023 (im Vergleich zu 2022)
Sozialleistungen insgesamt: | 1.249,0 Mrd. Euro (+ 5,2 %) |
Sozialleistungsquote: | 30,3 % (- 0,3 Prozentpunkte) |
Leistungen nach Funktionen (ohne Verwaltungsausgaben)
Alter und Hinterbliebene | 495,0 Mrd. Euro (+ 4,0 %) |
Krankheit und Invalidität | 485,5 Mrd. Euro (+ 5,2 %) |
Kinder, Ehegatten und Mutterschaft | 143,1 Mrd. Euro (+ 6,5 %) |
Arbeitslosigkeit | 39,5 Mrd. Euro (+ 5,6 %) |
Sonstige | 34,4 Mrd. Euro (+ 22,0 %) |
Finanzierung der Leistungen durch
Sozialbeiträge der Arbeitgeber | 34,0 % (+ 0,2 Prozentpunkte) |
Sozialbeiträge der Versicherten | 30,7 % (+ 0,3 Prozentpunkte) |
Zuschüsse des Staates | 33,6 % (- 0,6 Prozentpunkte) |
Quelle: BMAS, Paritätischer Gesamtverband, FOKUS-Sozialrecht
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