Ein-Euro-Jobs können Eingliederungschancen in den ersten Arbeitsmarkt langfristig steigern. Ausschlaggebend für den Integrationserfolg ist das Einsatzfeld der Tätigkeit der Ein-Euro-Jobber. Dies zeigt eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
„Ein-Euro-Jobs sollen besonders arbeitsmarktferne Arbeitslosengeld-II-Bezieher an den Arbeitsmarkt heranführen. Die Geförderten arbeiten temporär in Jobs, die hierfür zusätzlich eingerichtet wurden. Dabei sind verschiedene Einsatzfelder möglich. Den Befunden zufolge können die Teilnahmen mittel- bis langfristig Wirkung entfalten, indem sie die ansonsten sehr niedrigen Eingliederungschancen und die Erwerbseinkommen der Geförderten erhöhen. Dabei stellt sich heraus, dass das Einsatzfeld der Tätigkeit der Ein-Euro-Jobber eine wichtige Rolle für den Integrationserfolg spielen kann. Wirtschaftszweige, in denen eine überdurchschnittlich positive Entwicklung der Arbeitsnachfrage zu erwarten ist, können für die Arbeitsmarkteingliederung von Ein-Euro-Job-Teilnehmenden besonders förderlich sein.“
So die Kurzinfo zur neuen Studie von Markus Kiesel und Joachim Wolff .
Positive Effekte sind bei geförderten Frauen für die Einsatzfelder
- Gesundheit und Pflege
- Kinderbetreuung
- Jugendhilfe
festzustellen.
Für Männer in Ostdeutschland liegen dagegen zum Teil negative Eingliederungseffekte vor, insbesondere für Maßnahmen in den Bereichen Umweltschutz und Landschaftspflege sowie Infrastrukturverbesserung.
„Ein möglicher Grund hierfür ist, dass diese Einsatzfelder in Ostdeutschland schon lange stark durch den Einsatz öffentlich geförderter Beschäftigung geprägt sind und kaum zusätzliche reguläre Arbeitsnachfrage entsteht“, schreiben die IAB-Forscher in ihrer Studie.
Die negativen Beschäftigungswirkungen von Ein-Euro-Jobs für Männer in Ostdeutschland in den Bereichen Umweltschutz und Landschaftspflege sowie Infrastrukturverbesserung führen dazu, dass der Effekt auch im Gesamtdurchschnitt für die männlichen Teilnehmer an Ein-Euro-Jobs in Ostdeutschland negativ ausfällt.
Bei den Teilnehmerinnen in West- und Ostdeutschland und den männlichen Teilnehmern in Westdeutschland zeigen sich dagegen 72 Monate nach Maßnahmebeginn deutlich positive Effekte, wenn man die Beschäftigungsentwicklung mit einer Kontrollgruppe von Nichtteilnehmern vergleicht. Die Beschäftigungswahrscheinlichkeit durch die Teilnahme an einem Ein-Euro-Job steigt
- bei Frauen in Westdeutschland um 12,7 Prozent,
- bei Frauen in Ostdeutschland um 4,6 Prozent und
- bei Männern in Westdeutschland um 3,3 Prozent.
Die Studie ist abrufbar unter: http://doku.iab.de/kurzber/2018/kb0818.pdf.
Abbildung im Beitrag: fotalia.com ndash; bluedesign