Der Deutsche Sozialgerichtstag e.V. (DSGT) hat ein Positionspapier mit dem Titel „Das Kind und seine Familie im Mittelpunkt“ zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe veröffentlicht.
Aus der Vielzahl von aktuellen Reformthemen, die im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe diskutiert werden, hat die SGB VIII-Kommission des DSGT neun Schwerpunkte gewählt und mit Forderungen versehen.
Folgende Themen werden im Positionspapier bearbeitet und mit Forderungen versehen:
- Verpflichtung der Länder zur Förderung infrastruktureller Angebote der kommunalen Kinder- und Jugendhilfe (außerhalb der Hilfen zur Erziehung) und zur Sicherstellung einer angemessenen Personalausstattung der örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe
- Umsetzung der UN-BRK in der Kinder- und Jugendhilfe – Fortführung des Diskurses zur Zusammenführung der Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe
- Ausbau individueller Rechtsansprüche für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei gleichzeitiger Stärkung der Rechte von Eltern und anderen Sorgeberechtigten
- Elternarbeit als Schwerpunkt, nicht als Anhängsel der stationären Hilfe zur Erziehung
- Erforschung der Situation von Kindern/ Jugendlichen in Fremdunterbringung und ihrer Eltern
- Legaldefinition des Einrichtungsbegriffs und Stärkung des Vereinbarungswesens
- Optimierung der Gefährdungseinschätzung – Stärkung der fallübergreifenden und fallunabhängigen Kooperation von Fachkräften verschiedener Fachrichtungen im Kinderschutz
- „Rechtswegdiversität“ – Sonderzuständigkeit der Familiengerichte bei der Inobhutnahme in Abgrenzung zur Regelzuständigkeit der Verwaltungsgerichte sowie interdisziplinäre Fortbildungen
- Paritätisches Wechselmodell (PWM) darf kein gesetzlicher Regelfall werden
Quelle: Positionspapier „Das Kind und seine Familie im Mittelpunkt“
Abbildung: fotolia – credon2012