Neugeborenes wird untersucht

Hebammenversorgung und Kaiserschnittrate

Der Bundesrat hat am 21.9. in seiner Sitzung zum Sofortprogramm Pflege der Bundesregierung der Bundesregierung Stellung bezogen. Die geplante Entlastung der Pflegekräfte durch eine bessere Personalausstattung und bessere Arbeitsbedingungen begrüßt der Bundesrat, allerdings müsse berücksichtigt werden, dass die Versorgung durch Hebammen und Entbindungspfleger vergleichbare Probleme wie die Pflege hat. Jedes zweite Krankenhaus habe Schwierigkeiten, offene Hebammenstellen zu besetzen. Die Zahl der Geburten steige dabei weiter an. Im weiteren Gesetzgebungsverfahren solle deshalb geprüft werden, ob bei den Hebammenstellen eine ähnliche Refinanzierung wie bei den Pflegekräften möglich sei.

Zum Problem der Hebammenversorgung hat auch der Verband deutscher Hebammen Steellung bezogen. Der Verband beklagt, dass die Zahl der Kaiserschnitte in Deutschland deutlich zu hoch ist. Sie liege laut WHO bei 30,5 %. Gründe dafür sieht der Verband in der zunehmenden Arbeitsbelastung bei immer weniger Personal in den Kreißsälen, in einem Verlust von Wissen über die normale Geburt sowie in steigender Angst vor Fehlern. Jeder Kaiserschnitt sei eine Operation und sollte nur dann durchgeführt werden, wenn er medizinisch notwendig ist.

Der Anteil der Kaiserschnittgeburten lag laut Statistischem Bundesamt noch 1991 bei 15,1 %. Im Jahr 2000 bei 21,5 %. Seit dem Jahr 2008 liegt er über 30 %.

Die Weltgesundheitsorganisation hält einen Kaiseschnitt nur in 10 % bis 15 % der Fälle für medizinisch geboten.

Quellen: Bundesrat, Verband deutscher HebammenBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

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